Sicherheit im Visier!
Das Beschussamt Ulm, einzig akkreditierte Prüfbehörde ihrer Art in Deutschland, legt besonderen Wert auf die zuverlässige Messtechnik, um die Richtigkeit der gemessenen Ergebnisse sicherzustellen. Die passende Lösung fand das Beschussamt mit der Kombination aus der Wellenmessmaschine WMM 300 und der Messsoftware SAPHIR bei Schneider Messtechnik, zum Einsatz kommt diese bei der Vermessung von Lehren, die zur Waffenprüfung genutzt werden.
Entsprechend den anspruchsvollen Aufgaben des Beschussamts war auch das Anforderungsprofil an die anzuschaffende Messmaschine sehr komplex. Neben strengen Qualitätsanforderungen, wirtschaftlichen Aspekten und Zeitersparnis war auch die intuitive Bedienbarkeit der Software ein wesentliches Auswahlkriterium.
Das Aufgabenspektrum des Beschussamts Ulm ist umfangreich: U.a. werden im Beschusswesen die gesetzlich vorgeschriebenen Maßhaltigkeits-, Kennzeichnungs- und Sicherheitsprüfungen an jeder Feuerwaffe oder jedem Gerät nach den Maßgaben des Beschussgesetzes durchgeführt, gleiches gilt für Munition. Auch Materialien und Gegenstände für den Personen- und Objektschutz prüfen die Ulmer. Die eingesetzten Mess- und Prüfmittel muss das Beschussamt Ulm als akkreditiertes Prüflabor an das nationale Normal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) anschließen. Höchste Präzision bei allen Tätigkeiten ist ein absolutes Muss. Vier Mitarbeiter sind im Bereich der Waffentechnik für die Rückführung der Prüf- und Messmittel verantwortlich. Sie sorgen für die regelmäßige Überprüfung unter anderem der Lehren.
„Bei der Vorgängermaschine mussten wir für jede Lehre händisch ein Programm erstellen, sodass es sehr aufwändig war, die Mess-Lehren den regelmäßigen Überprüfungen zu unterziehen. Unser Ziel lautete demzufolge, in eine Messmaschine zu investieren, die über eine intuitiv zu bedienende Software verfügt und außerdem in Sachen Genauigkeit alle Forderungen erfüllt“, erläutert Bernhard Groner, der Qualitätsbeauftragte des Beschussamts Ulm, das erstellte Anforderungsprofil. „Schließlich reden wir hier bei Verschlussabständen zwischen minimaler Lehre teilweise von einem Zehntel, was genau der Herstellungstoleranz entspricht. Die zu prüfenden Lehren haben aber das Toleranzfeld k5. Bei unserer Ausschreibung waren neben den hohen Qualitätsansprüchen auch Aspekte wie eine möglichst geringe Prüfzeit von großer Bedeutung.“
Der wesentliche Vorteil der auserwählten präzisen Wellenmessmaschine zur schnellen Messung rotationssymmetrischer Objekte bis 300 mm Länge und maximal 80 mm im Durchmesser ist – gegenüber vergleichbaren Systemen – die hohe Messgenauigkeit nicht nur bei Durchmessern, sondern auch bei Längen, kleinsten Konturen, Radien und Einstichen an rotationssymmetrischen Messobjekten. Zum Einsatz kommt die Kombination aus WMM 300 und SAPHIR bei der Vermessung von Lehren, die zur Waffenprüfung genutzt werden. Mit diesen werden das Patronenlager bzw. die Laufinnengeometrie (Feldzug Profil) geprüft. Die Sicherheit für den Verwender wird durch die sogenannte Beschussprüfung gewährleistet. Zur Bestimmung jener Maßhaltigkeit verfügt das Beschussamt Ulm über mehr als 200 Lehrensätze für unterschiedliche Kaliber sowie spezielle Mess- und Prüfmittel.
„Wir können nun dank der Messtechnik von Dr. Schneider einen ganzen Lehrensatz mit Programmerstellung (einmalig) in 10 Minuten messen und schaffen damit an einem Tag 10 bis 15 Mal mehr als zuvor. Schon alleine durch diese beeindruckende Zeitersparnis amortisiert sich die Anschaffung der Messmaschine sehr schnell“, unterstreicht Bernhard Groner.